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Aktuelles | 01.07.2025

Aus dem Archiv geholt: das Stammbuch Dobel

Die Landschaft ‚Arkadien‘ auf der Peloponnes ist ein klassischer Idealort der europäischen Literatur, eine antike „Seelenlandschaft“ (Bruno Snell), die seit der griechischen Hirtendichtung (Theokrit) für ein Leben in Schlichtheit und Unberührtheit steht. Ein solcher Rückzugsraum war das Tübinger Stift in den 1790er Jahren, als Friedrich Hölderlin dort studierte, eher nicht. Um so rätselhafter ist es, dass er am 11. September 1790 in das Stammbuch seines Tischgenossen Christian Amandus Heinrich Dobel den Sinnspruch eintrug: „Auch wir sind in Arkadien geboren“, um ihn mit der versichernden Frage abzurunden: „Nichtwa[h]r, Lieber?“

Die Literaturwissenschaftlerin Sabine Doering, ehemalige Präsidentin der Hölderlingesellschaft, begibt sich auf eine detektivische Suche nach der Geschichte der Sentenz, ihren Bezügen zur klassischen Hirtendichtung wie zur Kunstgeschichte und zu Hölderlins Vorbild und Mentor Schiller.

Die Hölderlin-Gesellschaft hat das Stammbuch Dobel, in dem sich der Eintrag als Nr. 148 findet, im Jahr 2024 aus Privatbesitz erworben, mit der Absicht, es der Württembergischen Landesbibliothek als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen. Für die Reihe „Aus dem Archiv geholt“ wird Hölderlins Stammbucheintrag im Original und in Transkription bis Mai 2026 zu sehen sein

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