Aktuelles | 15.04.2025
Der österreichische Weltautor Stefan Zweig setzte sich in den 1920er
Jahren intensiv mit der Figur und dem Werk Friedrich Hölderlins
auseinander. Es entstanden vier Texte, die bisher kaum wissenschaft-
liche Beachtung fanden: der Artikel Hölderlin der romantische Mensch
(1923), der Essay aus der Trilogie Der Kampf mit dem Dämon (1925),
eine Rezension von Wilhelm Michels Friedrich Hölderlin (1926) und
der bislang unveröffentlichte Vortrag Goethe und Hölderlin (1926) aus
dem Nachlass. Diese Hölderlin-Schriften werden hier erstmals ver-
sammelt und im Kontext der ästhetischen und literaturhistorischen
Reflexionen Zweigs verortet. Die begleitenden Aufsätze widmen sich
Zweigs Hölderlin-Lektüren, der Präsenz des deutschen Dichters in sei-
nem Oeuvre sowie den Autografen in seinem Besitz. Die Annäherung
an diese Begegnung aus unterschiedlichen, sich ergänzenden Blick-
winkeln beleuchtet seine Darstellung Hölderlins als paradigmatisches
Künstlerschicksal im Spannungsfeld von Genie, Krankheit und sozia-
ler Isolation und bietet eine Auseinandersetzung in die Bedeutung Hölderlins für Zweigs literarisches Selbstverständnis.
Die Autor:innen
Elena Polledri ist ordentliche Professorin für Neuere Deutsche Litera-
tur an der Universität Udine.
Arturo Larcati ist emeritierter Professor für Neuere Deutsche Litera-
tur an der Universität Verona, 2019-2023 Direktor des Stefan-Zweig-
Zentrums an der Universität Salzburg.
Erika Capovilla war 2009-2021 Lehrbeauftragte für Deutsche Litera-
tur an der Universität Udine.
